Rekonstruktion des äußeren Ohres

Entsprechend der anatomischen bzw. pathologischen Bedingungen und einer umfassenden präoperativen Diagnostik (Sonographie, ggf. CT-Scan) erfolgt zunächst die Präparation des erkrankten Gewebes. Je nach Größe und Form des wiederherzustellenden Knorpeldefektes wird entweder ein kleines Stück Knorpel des Ohres der Gegenseite oder ein größeres Stück Rippenknorpel über einen kleinen Schnitt am Rippenbogen entnommen. Der Knorpel wird nun verarbeitet und so modelliert, so dass er passgenau in den bestehenden Defekt oder en bloque als „Neo-Ohr“ eingegliedert werden kann. Zur Bedeckung des Knorpelgerüstes stehen verschieden plastisch-chirurgische Techniken zur Verfügung, die im Rahmen eines umfassenden Aufklärungsgespräches erläutert werden.

Komplikationen wie Wundheilungsstörungen, Infektionen und Nachblutungen müssen in jedem umfassenden Aufklärungsgespräch angesprochen werden. In seltenen Fällen kann eine kleine Wundheilungsstörung zu einer Exposition kleiner Knorpelbereiche führen. Diese kann im Rahmen einer ambulanten Vorstellung und lokalen Betäubung problemlos behandelt werden.

Wie bei jeder Behandlung begleiten wir Sie nach dem Eingriff in enger Anbindung. Das Tragen eines Spezialverbandes für die Dauer von 7-14 Tagen, soll das Ohr schützen und den Heilungsprozess des modellierten Gewebes günstig beeinflussen. Danach sollte für 3 weitere Wochen ein protektives Stirnband zur Nacht getragen werden. Sportliche und generell anstrengende körperliche Aktivitäten sollten für 6 Wochen pausieren. Gesellschaftsfähigkeit besteht, je nach Verfahren in der Regel nach 1-3 Wochen.

Die Kosten für Rekonstruktive Eingriffe des Ohres werden bei Patienten mit Mikrotie im Zustand nach einem Unfall oder einer Krebserkrankung (Verbrennungen, Ausrissverletzungen, Hautkrebs) durch die Krankenkasse übernommen. Wir empfangen Sie sehr gerne zu einem Beratungsgespräch und einer ausführlichen Untersuchung.